Volker Lehnert (2012)

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Malerei und Farbe sind das große Jahresthema 2012 im Lindauer Stadtmuseum: zuerst die farbenfrohen Bilder Marc Chagalls, nun die zeitgenössische Antwort der „Kunstfreunde Lindau“. In ihrer jährlichen Präsentation aktueller Kunst zeigen sie großformatige Malerei von Volker Lehnert. Seine Bilder beweisen, dass die farbenfrohe malerische Tradition ungebrochen und das bildhaft-erzählerische Element ein wichtiger Teil des Ausdrucks der Moderne ist. Lehnert ist ein großer Erzähler von in sich verschränkten, komplexen und geheimnisvollen Geschichten, die entschlüsselt werden wollen. In seinem vielfältigen künstlerischen Werk, das auf den ersten Blick eher abstrakt anmutet, hat er eine eigenwillige, ganz neue Bildsprache entwickelt. Sie entsteht aus einer doppelbödigen Mischung von Farbkomposition, Figuration und Landschaft, die sich beim näheren Betrachten als inhaltsbeladen und bedeutungsschwer erweist. In faszinierenden Farbschichten und gebrochenen Wirklichkeits-Ebenen berichtet er von Verschwörungen im Gelände, von Kundschaftern und vergessenen Angriffen zwischen Geröll, Gestrüpp und Gehege, von Fallen und einem Rest von Umarmung. Dr. Uwe Haupenthal schreibt im „Kritischen Lexikon der Gegenwartskunst“ über Volker Lehnert: Er „konzipiert seine Bilder von zwei diametralen Polen aus. Einer fragmentierten Abbildlichkeit hält er einen kompositorisch strengen Ordnungssinn entgegen… realistisch, abbildlich, nicht selten standardisierte, comicartig anmutende Versatzstücke integrierend, mehrdimensional und doch auf sich selbst bezogen…“